Elastographie – Nutzen und Funktion
Einige Erkrankungen wie eine Leberzirrhose oder bestimmte Tumore führen zu einer Veränderung des Gewebes. Jetzt ist eine Gewebedifferenzierung notwendig, um gezielte Diagnosen stellen zu können. Herkömmliche bildgebende Verfahren können diese Arbeit nur bedingt leisten, weswegen sich zunehmen die (Ultraschall-)Elastographie als favorisiertes Verfahren herausgestellt hat. Die Sonoelastographie ist in der Lage, die Gewebe-Steifigkeit darzustellen und dies nicht-invasiv und darüber hinaus beliebig oft wiederholbar. Dabei stehen den behandelnden Ärzten viele verschiedene Techniken zur Verfügung.
Was die Elastographie ausmacht und welchen Nutzen Sie für das Medizintechnik Design birgt, verraten wir Ihnen im folgenden Beitrag.
Was versteht man unter einer Elastographie?
Bei der Elastographie handelt es sich um ein nicht-invasives und risikoloses Bildgebungsverfahren, welches die Steifigkeit bzw. Elastizität und Viskosität von Gewebe genauestens messen und darstellen kann. Genau wie die herkömmliche Abtastuntersuchung nutzt die Elastographie den Umstand für sich, dass Tumorgewebe fester und komprimierter als gesundes Gewebe ist. Anders als bei der manuellen Palpation jedoch sind die Untersuchungsergebnisse hier nicht vom subjektiven Tastgefühl des Arztes abhängig, sondern objektiv und reliabel. So kann das feste Tumorgewebe durch eine farbliche Hervorhebung im Elastogramm problemlos vom Arzt diagnostiziert werden. So wird steifes Gewebe blau oder violett, mittelhartes Gewebe gelb oder grün und weiches Gewebe rot auf dem Elastogramm dargestellt. Dabei zeigt die Elastographie die Steifheit des Weichgewebes auf, indem es den Grad der Verformung unter Druck misst.
Anwendungsgebiete der Elastographie
Die Veränderung der Gewebeelastizität ist bedingt durch verschiedene Krankheiten. Neben Leberkrankheiten zählen hierzu vor allem Tumore oder eine Verkalkung in Verbindung mit Arteriosklerose. Der klinische Nutzen der Elastographie besteht mithin einerseits in der Früherkennung und Differentialdiagnose von Krankheiten, da sie die Veränderungen widerspiegeln kann. Weiterhin verbessert sie die Diagnose von Fibroseerkrankungen wie Krebs oder chronischer Hepatitis durch Ausmaß der Läsionen und ihrer Ausweitung. Darüber hinaus erleichtert eine Elastographie die Bewertung des Ansprechens auf Behandlungen wie Chemotherapie oder Radiofrequenzablation.
Darüber hinaus kann die Ultraschall-Elastographie auch bei der Ursachenfindung von chronischen Schmerzen des Bewegungsapparates hilfreich sein. So können auch Verhärtungen der Muskeln und Faszien, anders als bei herkömmlichen bildgebenden Verfahren, sichtbar gemacht werden.
Strain-Elastographie und Scherwellen-Elastographie
Die Elastographie stellt die Steife von weichem Gewebe dar. Ja nach Aufbau der mechanischen Kompression unterscheidet man hierbei zwischen zwei verschiedenen Techniken: Der Strain-Elastographie und der Scherwellen-Elastographie.
- Bei der Strain-Elastographie wird die mechanische Kraft, welche zur Verformung des Gewebes benötigt wird, vom Anwender selbst aufgebracht. Der externe Druck wird hierbei durch Betätigen des Schallkopfes an der gewünschten Körperstelle mithilfe von kardiovaskulärer Pulsation oder Atembewegungen erzeugt. Je geringer die Dehnung ist, desto härter ist die Läsion und umgekehrt. Daher spricht man bei der Strain-Elastographie auch von der sogenannten Dehnungsbildgebung. Ein Nachteil dieser Methode besteht darin, dass der aufgebrachte Kompressionsdruck nicht exakt messbar ist. Somit kann die absolute Gewebedehnung nicht adäquat berechnet werden.
- Die Scherwellen-Elastographie hingegen bedient sich einer Scherwelle zur Auslösung von mechanischem Stress. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit wird dann durch Ultraschall gemessen. Diese Scherwelle wiederum kann durch 2 unterschiedliche Verfahren in Form der akustischen Strahlungskraftimpulse oder durch externe mechanische Vibration hervorgerufen werden.
Die Magnetresonanz-Elastographie
Durch die Magnetresonanz-Elastographie lässt sich ein Elastogramm darstellen, das die Steifigkeit des Körpergewebes widerspiegelt. Anders als die im Vorangegangen beschriebenen Methoden wird die Magnetresonanz-Elastographie nicht mit einem Ultraschallgerät, sondern mit einem MRT-Gerät durchgeführt. Der Hauptzweck dieser Form der Elastographie besteht darin, eine Versteifung der Leber bei chronischen Lebererkrankungen zu diagnostizieren.
Herkömmlicherweise wurde hierfür häufig eine Leberbiopsie verwendet. Die Magnetresonanz-Elastographie bietet dieser gegenüber jedoch einige Vorteile:
- nicht-invasiv und sicherer
- die gesamte Leber kann beurteilt werden und nicht nur Teile des Gewebes
- eine Fibrose kann früher erkannt werden
- die Magnetresonanz-Elastographie ist vor allem für übergewichtige Menschen geeignet
- das Risiko bestimmter Leberkomplikationen kann prognostiziert werden
Die Magnetresonanz-Elastographie ergänzt den günstigeren und einfacher durchführbaren Fibroscan bei der Diagnostik einer Leberfibrose. Ersetzen kann sie ihn jedoch nicht. Vielmehr wird er es zusätzliche Methode hinzugezogen, um die vorher festgestellte Lebersteifigkeit genauer zu bestimmen.
Die Magnetresonanz-Elastographie ist nicht für Menschen geeignet, die metallische oder elektronische Geräte an sich tragen, da diese Bildfehler provozieren können. Neben Schmuck zählen hierzu vor allem Herzschrittmacher, metallische Gelenkprothesen etc..
Elastoghraphie – Usability der Produkte verbessern
Für die behandelnden Ärzte ist vor allem die Handhabung der Gerätschaften für die Elastographie bedeutsam. UX Medizintechnik bezeichnet dabei einen Teil unserer Arbeit, welcher sich damit befasst, die User Experience bei Bedienung der Instrumente zu verbessern. Im besten Fall sind die Geräte so aufbereitet, dass ihre Nutzung intuitiv erfolgt. Dadurch wird die Usability spürbar gesteigert und Behandlungsfehler minimiert.
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Bei weiteren Fragen zur Elastographie oder anderen Themen des Medizintechnik Designs dürfen Sie uns gerne jederzeit kontaktieren. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage und antworten Ihnen schnellstmöglich.
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